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Farbenfrohe Fische & jede Menge Wracks: Tauchen in der Nordsee

Den unbekannten Schätzen auf der Spur zu sein, das hat etwas. Seesterne entdecken, Robben beim Spielen unter Wasser beobachten, außergewöhnliche Meeresbewohner aufspüren und in den blauen Tiefen geheimnisvolle Wracks erkunden – klingt nach einer schwerelosen Unterwasserwelt.

Nicht ganz, denn die Nordsee ist bekannt für 1.300 Kilometer pures Tauchvergnügen, aber unter anspruchsvollen Bedingungen. Zwischen Nord- und Ostfriesland, entlang der deutschen Nordseeküste, gibt es zahlreiche idyllische Dörfer, beschauliche Städtchen und kleine Fischerhäfen. An den meisten Stränden der Ferienorte gibt es beliebte Tauchplätze, die sich aufgrund ihrer Strömungsverhältnisse für Taucher eignen. Besonders gefragt sind die rund 4.000 Schiffswracks in der Deutschen Bucht, die sich über Jahrhunderte verteilt in den heutigen Nationalparks Schleswig-Holsteinisches und Niedersächsisches Wattenmeer angehäuft haben. 

Wann ist die beste Tauchzeit?

Kühle Wassertemperaturen von drei bis neun Grad Celsius machen Tauchgänge im Frühling, Herbst und Winter zu einem recht kühlen Hobby. Schon wesentlich angenehmer sind die Wassertemperaturen in den warmen Monaten bis zum Spätsommer mit mehrheitlich 15 bis 18 Grad. Während im restlichen Jahr die Sichtweiten durch Algen und Wasserbewegungen eher begrenzt ist, kommt man in dieser Zeit durch die endende Algenblüte zu deutlich besseren Sichtverhältnissen. Als erfahrener Taucher wird Ihnen der frühe Herbst für Ihr persönliches Nordsee-Tauchabenteuer besonders gefallen, da noch weniger Plankton als üblich die Sicht unter Wasser trübt wie in den Monaten von Mai bis September. Für Tauchgänge von 30 bis 60 Minuten sind Trockentauchanzüge eine sinnvolle Unterstützung. Im Winter hingegen gibt es nur ein sehr rares Tauchangebot aufgrund der niedrigen Wassertemperaturen. Saisonale Informationen bieten die regionalen und lokalen Tauchschulen und Tauchklubs.

Video: Die Gezeitentaucher - Wracktauchen in der Nordsee

Tauchreviere für Schatzsucher

Funkelnde Quallen, meterlange Fische und ein aufregendes Spiel brechender Lichtstrahlen im Wasser – am Meeresgrund der Nordsee ist mächtig viel Action. Die Tauchtiefen bewegen sich zwischen sechs und 18 Metern mit relativ bescheidener Sicht. Rund drei bis sechs Meter sind normal, bei zehn bis 15 Metern haben Sie den Tauchjackpot geknackt. Trotzdem lohnt dieses Abenteuer in der Nordsee. Neben bewachsenen Schiffswracks und Fischschwärmen gibt es unzählige Gerüchte über die einzig wahren Schätze der Nordsee. Machen Sie sich auf zu einem unvergesslichen Trip durch die turbulenten Gewässer, vielleicht entdecken Sie mit etwas Glück ein Wrack, das noch niemand zuvor inspizieren konnte.

Die interessantesten von ihnen liegen in Tauchtiefen um die 60 Meter, wo starke Strömungen die Expedition zwar etwas schwieriger machen, aber Hobbytaucher ohne entsprechende Ausrüstung wohl nur geringe Chancen haben. Kopf hoch! Bei mehr als 50.000 Wracks in der gesamten Nordsee wird sich auch für Sie ein passendes havariertes Schiff finden. Eventuell entdecken Sie wertvolle Fracht aus längst vergangener Zeit? Oder sehr persönliche Habseligkeiten eines ertrunkenen Matrosen? Wer weiß, wo Sie Ihr nächster Tauchtrip hinführt.

Tauchen vor Helgoland und Borkum

Die beiden Inseln Helogland und Borkum sind ein absolutes Top-Ziel in der Taucher-Community. Hier können Sie das deutsche U-Boot „SM UC 71“ bewundern, allerdings nur mit Sondererlaubnis. Wem die Bürokratie zu viel ist, der nutzt die Gelegenheit, um Seenelken, Seeanemonen und Seesterne zu beobachten. Rund um Helgoland liegen im Übrigen die meisten Wracks.

Sylt – das Taucherrevier für Anfänger und Profis

Dieses empfehlenswerte Taucherrevier finden Sie am Ortsrand von Hörnum. Hier fällt das Ufer flach ab, doch schon in wenigen Metern kann man eine interessante Unterwasserwelt entdecken. Achten Sie auf die Strömung, je weiter es in Richtung Seehundbänke geht, desto gefährlicher kann es werden. Vor der Sylter Westküste liegt in zwölf Metern Tiefe der Dampfer „WIK“, gesunken 1944, inzwischen Heimat von unzähligen Fischen, Muscheln und Seepflanzen.

Tauchplatz Norderney, Amrum & Festlandsküste

Die Inseln Norderney und Amrum sowie die Küste Dithmarschen und Cuxhaven genießen unter Tauchern einen guten Ruf. Mit etwas Glück können Sie im frühen Sommer vor der Westküste Amrums sogar Schweinswale in freier Wildbahn beobachten oder 20 Kilometer nördlich von Norderney einen gesprengten Schiffskran in rund 18 Metern Tiefe erkunden.  

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